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Bright Eyes – Five Dice, All Threes

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Bright-Eyes-Platten vermochten zu Jahrtausendbeginn exponierte Adoleszent-Seelen motivierend zu begleiten. Conor Oberst traf nicht nur die richtigen Worte für die Tristesse des Alltags, sondern erspielte sich mit Mike Mogis und Nate Walcott – oft im Verbund mit diversen Gastmusiker*innen – seit dem 1995er Erstaufschlag mit lauten, leisen, sperrigen und eingängigen Tönen einen festen Platz im Alternativ-Sektor.

Mit ihrer neuen Platte erreichen Bright Eyes ein gelungenes Update, hat das Trio auf „Five Dice, All Threes“ alles eingepreist, mit denen sie über die vergangenen neun Ausgaben hinweg musikalisch und inhaltlich punkteten.

Zusammengewürfelt, wie der Knobelbecher im Opener „Five Dice“ vorgibt, ist hier nichts, dafür klingt auch nach fast 30 Dienstjahren noch vieles überraschend, wird in den Arrangements nicht mit Effekten und genreübergreifenden Sidekicks gespart.

Da klingt „Bells And Whistles“ wie eine Britpop-Adaption, als würden The Divine Comedy plötzlich Pubrock für sich entdecken, und weniger wie Musik, die im amerikanischen Omaha/Nebraska ihren Ursprung haben könnte.

Mit „EL Capitan“ galoppieren Bright Eyes früh einem ersten Höhepunkt entgegen, aus staubigen Irrwegen zwischen Sein und Nichtsein erheben sich Mariachi-Fanfaren und große Melodien.

Conor Oberst berichtet von Desillusion und Weisheit, stehen die Lyrics sowohl „Bas Jan Ader“ sowie allen anderen zur Seite, die gegen tägliche „Tiny Suicides“ – denen diese Ballade mit schrägen Bläsern begegnet – zu kämpfen haben.

Das Schlagzeug schleppt sich über „All Threes“, begleitet ein Jazzpiano mit leisen Tönen Cat Power, deren Gesang sich hier wie ein warmer Mantel um russische Kosmonauten, Schattenboxer und alle weiteren Bedürftigen legt.

„Rainbow Overpass“ feuert eine opulente Hit-Breitseite ab, klappert „Real Feel 105°“ mit der klassischen Gitarre, rüttelt „Spun Out“ zwischen quietschenden Saitensoli scratchend an der Hip-Hop-Tür.

Einmal im Ohr, bleiben die Hooks von „Trains Still Run On Time“ haften, verpasst Matt Berninger „The Time I Have Left“ die inhaltskonforme Melancholie, die Mundharmonika dem Rausschmeißer „Tin Soldier Boy“ einen Folk-Hauch, bevor die Platte mit dieser Nummer krachend endet.

„Five Dice, All Threes“ ist vertonte Lebensbejahung, in guten wie in schlechten Zeiten.

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